Antiochenischer Zwischenfall

Als Antiochenischer Zwischenfall (auch Antiochenischer Streitfall oder Antiochenischer Streit) wird in der neutestamentlichen Exegese ein Streit zwischen Paulus und Simon Petrus behandelt, der sich in Antiochia zugetragen haben soll und von Paulus im neutestamentlichen Galaterbrief (Gal 2,11–14 ) beschrieben wird. Offensichtlich wurden die Vereinbarungen des Apostelkonzils von Simon Petrus und Paulus unterschiedlich interpretiert und führten so zu Konflikten in den Gemeinden des Urchristentums.[1] In dem Streit ging es um die Verpflichtung der Heidenchristen (Christen nicht-jüdischer Herkunft) zum mosaischen Gesetz und somit um die gleichberechtigte Lebensweise von Judenchristen (Christen jüdischer Herkunft) und Heidenchristen.[2]

  1. Klaus-Michael Bull: Entwicklung des Urchristentums - Das "Apostelkonzil". In: Die Texte dieser Webseite wurde entnommen aus: Bull, Klaus-Michael: Bibelkunde des Neuen Testaments. Die kanonischen Schriften und die Apostolischen Väter. Überblicke – Themakapitel – Glossar, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 8. Aufl. 2018. Abgerufen am 29. August 2023.
  2. Frederick W. Norris: Antiochien am Orontes – I. Archäologie. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993, Sp. 767–769 (hier: 768).

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